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01/06/2025
Risikoreiche Spätfolgen? Herzmuskelschädigungen nach C-19-Injektionen
01/06/2025Wenn der Wurm drin ist – Mikrofilarien im Menschen

Was ist eine Filariose?
Filariosen sind durch Filarien verursachte parasitäre Infektionskrankheiten. Filarien sind fadenförmige, meist mikroskopisch kleine Nematoden (Rundwürmer), deren Larvenstadien (Mikrofilarien) über blutsaugende Insekten wie Mücken, Bremsen oder Kriebelmücken auf den Menschen übertragen werden. Im menschlichen Körper entwickeln sich die Larven zu erwachsenen Würmern, die sich in verschiedenen Geweben ansiedeln und dort chronische Entzündungen, Gewebezerstörungen und immunologische Reaktionen auslösen können.
Filarieninfektionen können schwerwiegende parasitäre Erkrankungen mit teils chronischen und entstellenden Verläufen hervorrufen. Ihre Symptome reichen von milden Hautveränderungen bis zu Blindheit oder lebensbedrohlicher systemischer Infektion. Prävention (z. B. Insektenschutz), Früherkennung und gezielte antiparasitäre Therapie sind entscheidend, insbesondere in tropischen Endemiegebieten. Die Mikrofilarien im Blut oder Hautabstrich sind oft diagnostisch richtungsweisend. Einige Arten lassen sich im Blutausstrich im Dunkelfeldmikroskop gut beobachten.
Wurmlarven im Menschen und Formen der Filariose – ein Überblick
Parasit | Übertragungsweg | Vorkommen | Hauptmanifestation |
---|---|---|---|
Angiostrongylus vasorum | Verzehr infizierter Schnecken | Europa (v.a. Hund), selten Mensch | Neurologische Symptome beim Menschen |
Ascaris lumbricoides | Fäkal-orale Aufnahme von Eiern | Weltweit, v.a. Entwicklungsländer | Darmverstopfung, Lungenwanderung (Löffler-Syndrom) |
Brugia malayi | Mücken | Südostasien | Lymphatische Filariose |
Dipetalonema streptocerca | Gnitzen (Culicoides) | Afrika | Hautfilariose |
Dirofilaria immitis | Mücken | Weltweit, v.a. bei Hunden | Lungenrundherde beim Menschen |
Dirofilaria repens | Mücken | Europa, Asien, Afrika | Subkutane Knoten, Augenbeteiligung |
Loa loa | Bremsen (Chrysops) | West- und Zentralafrika | Augenwurm, Kalabar-Schwellungen |
Mansonella ozzardi | Gnitzen, Kriebelmücken | Südamerika, Karibik | Leichte Haut- und Allgemeinbeschwerden |
Mansonella perstans | Gnitzen (Culicoides) | Afrika, Südamerika | Unspezifische systemische Symptome |
Onchocerca volvulus | Kriebelmücken (Simulium) | Afrika, Südamerika | Flussblindheit (Onchozerkose) |
Strongyloides stercoralis | Hautpenetration (Larven im Boden) | Tropen, Subtropen | Darminfektion, Hyperinfektion bei Immunschwäche |
Trichinella spiralis | Verzehr von rohem Schweine-/Wildfleisch | Weltweit (v.a. Osteuropa, Wild) | Trichinose mit Muskelschmerzen, Fieber, Ödeme |
Wuchereria bancrofti | Mücken (Culex, Aedes, Anopheles) | Tropen, Subtropen | Lymphatische Filariose, Elephantiasis |
Erkrankungen und Symptome durch Filarien
1. Lymphatische Filariose (Wuchereria bancrofti, Brugia malayi)
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Pathogenese: Die Würmer blockieren die Lymphgefäße, was zu Lymphstau und Gewebeschwellungen führt.
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Symptome: Lymphödeme (v.a. Beine, Genitalien), Fieber, Entzündungen, wiederkehrende bakterielle Infekte, chronisch: Elephantiasis.
2. Loiasis (Loa loa)
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Pathogenese: Wanderung adulter Würmer durch das subkutane Gewebe.
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Symptome: Kalabar-Schwellungen (flüchtige subkutane Ödeme), sichtbare Augenwanderung des Wurms, Juckreiz, allergische Reaktionen.
3. Onchozerkose (Flussblindheit) (Onchocerca volvulus)
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Pathogenese: Mikrofilarien in Haut und Augen verursachen chronische Entzündungen.
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Symptome: Dermatitis, depigmentierte Haut (Leopard skin), subkutane Knoten, progressive Erblindung durch Hornhaut- und Netzhautschäden.
4. Mansonellose (Mansonella perstans, ozzardi)
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Symptome: Oft asymptomatisch; möglich: leichtes Fieber, Gelenkschmerzen, Hautausschläge, Pruritus.
5. Dipetalonema streptocerca
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Symptome: Juckende Hautausschläge, gelegentlich kleine subkutane Läsionen.
6. Dirofilariose (D. immitis, D. repens)
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Beim Menschen meist Fehlwirt → keine vollständige Entwicklung des Parasiten.
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D. immitis: Lungenrundherde („coin lesions“) sichtbar im Röntgenbild.
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D. repens: Wandernde subkutane Knoten, okuläre Beteiligung möglich.
7. Strongyloidiasis (Strongyloides stercoralis)
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Symptome: Bauchschmerzen, Durchfall, Hautausschläge. Bei Immunsuppression → lebensbedrohliche Hyperinfektion mit Multiorganversagen möglich.
8. Angiostrongyliasis (Angiostrongylus vasorum / A. cantonensis)
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Beim Menschen: Seltene Infektion durch versehentliches Verschlucken von Larven in rohen Schnecken oder kontaminiertem Gemüse.
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Symptome: Meningitis, Kopfschmerzen, neurologische Ausfälle, evtl. Tod.
Trichinellose (Trichinella spiralis)
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Infektionsweg: Aufnahme von Larven in unzureichend gegartem Fleisch (v.a. Schwein, Wild).
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Symptome:
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Früh: Übelkeit, Durchfall.
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Spät (nach Larvenwanderung in Muskeln): Fieber, Muskelschmerzen, periorbitale Ödeme, Schwäche.
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Selten: Myokarditis, Enzephalitis.
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Besonderheit: Keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung; zoonotische Erkrankung.
Ascariasis (Ascaris lumbricoides)
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Infektionsweg: Aufnahme infektiöser Eier aus kontaminiertem Boden, Wasser oder Lebensmitteln.
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Symptome:
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Lungenphase (Larvenmigration): Reizhusten, Atemnot, eosinophile Pneumonie (Löffler-Syndrom).
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Darmphase: Bauchschmerzen, Übelkeit, bei Massenbefall: Darmverschluss, Gallenwegsverlegung.
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Besonderheit: Sehr hohe Eiproduktion – Umweltkontamination häufig.
Bild, Video & Musik: © Peter Launhardt, 2025